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Er gilt als der exklusivste, teuerste Kaffee der Welt, wird von Hollywood-Größen und Influencer*innen gehypt: Kopi Luwak, auch „Katzenkaffee“ genannt. Angeblich besonders bekömmlich und frei von Bitterstoffen, weil die Kaffeebohnen den Darmtrakt von Schleichkatzen passieren und dabei angeblich fermentiert werden. Doch für das Luxusgebräu werden tausende der kleinen Raubtiere jährlich aus der Wildnis gefangen und für den Rest ihres Lebens in Käfigbatterien gepfercht.
Katzenkaffee: Aus Sch… Geld machen
Der Name Kopi Luwak setzt sich zusammen aus den indonesischen Wörtern für Kaffee („Kopi“) und für die Schleichkatzenart, deren Ausscheidungen bis heute am häufigsten genutzt werden: der Fleckenmusang („Musang Luwak“). Ursprünglich sammelten die Farmer den Kot freilebender Wildtiere auf den Kaffeeplantagen ein, wo die kleinen wilden Allesfresser sich v.a. die besonders reifen, saftigen Kaffeekirschen stibitzten. Das Fruchtfleisch wird im Darmtrakt verdaut, die Kaffeebohne ausgeschieden.
In den letzten 15 Jahren wurde dieser spezielle Katzenkaffee international immer populärer, dank Globalisierung und Internet schließlich weltweit erhältlich. Die Kaffeefarmer auf Sumatra, Java und Bali begannen, immer mehr Schleichkatzen aus der Natur einzufangen und in Käfigen zu halten. So entfiel das mühsame Einsammeln verstreuter Exkremente, stattdessen etablierte sich eine Massenproduktion wie in Hühnerfarmen. Das grausame Geschäft blüht: Hier in Deutschland kostet ein Kilo Kopi Luwak 300-400 Euro – und in exquisiten Kaffeehäusern zahlt die Kundschaft ca. 50 Euro pro Tasse.
Kopi Luwak: Etikettenschwindel im großen Stil
Nicht nur spezielle Kaffeehändler oder Gourmet-Tempel verkaufen den Katzenkaffee, sogar beim Online-Riesen Amazon ist Kopi Luwak erhältlich. Die Branche wirbt auf fast allen Packungen mit Aufdrucken wie „Produkt von freilaufenden Tieren“, „aus Freilandhaltung“ oder „ausschließlich von freilebenden katzenartigen Tieren gegessen“. Ein Riesenschwindel, denn Schätzungen von Experten zufolge liefern alle freilebenden Schleichkatzen Indonesiens zusammen vermutlich nur um die 300 Kilogramm Kopi Luwak pro Jahr. Das reicht bei weitem nicht, um die stetig wachsende Nachfrage für den Luxusschluck zwischendurch zu decken. Inzwischen wird Kopi Lowak jährlich wohl tonnenweise exportiert. Die Branche weiß also um die immense Tierquälerei hinter dem Produkt – aber vor der betuchten Kundschaft soll das gefälligst verborgen bleiben.
Ist der Hype um Katzenkaffee nur ein ausgefeilter Marketing-Coup?
Zudem halten zwei deutsche Experten die Veredelung des Kaffees durch den Magen-Darm-Trakt des Fleckenmusangs für einen Mythos. Die Bohnen seien schließlich von einer festen Hornschale umgeben, die sie schütze. Vielmehr komme der besondere Geschmack von der exotischen Bohne: Coffea liberica, die im Gegensatz zu den auf dem Weltmarkt führenden Sorten, Arabica und Robusta, ein Schattendasein führt. Entsprechend sehen sie die Produktionsweise mit gefangenen Schleichkatzen nicht nur aus Tierschutzgründen als völlig überflüssig an.
Teuerster Kaffee der Welt aus Käfigbatterien
Bereits als Babys werden die Fleckenmusange (Paradoxurus hermaphroditus) aus der Natur gerissen – manchmal auch der nah verwandte und bedrohte Binturong (Arctictis binturong). Zunächst taten das die Farmer selbst in ihrer direkten Umgebung, doch längst ist auch dieser Schritt kommerzialisiert: Die Schleichkatzen werden von professionellen Tierfängern mit Fallen gefangen, auf die führenden Märkte der indonesischen Großstädte gebracht und von dort weiterverkauft. Die Schleichkatzen müssen den Rest ihres Lebens in kargen Käfigen auf Drahtboden oder groben Holzstangen verharren. Die scheuen Tiere sind nachtaktiv, die meisten Käfiganlagen schützen sie jedoch kaum vor dem grellen Sonnenlicht. Viele der Schleichkatzen zeigen schwere Verhaltensstörungen, sie haben wunde Pfoten.
Besonders skrupellose Farmer füttern die Tiere ausschließlich mit Kaffeekirschen, um die Produktion zu maximieren. Dies führt bei den kleinen Allesfressern zu Mangelerscheinungen und häufigen Krankheiten. Die Sterblichkeit in Gefangenschaft ist hoch, doch für den Nachschub aus der Natur wird weiter gesorgt.
Und all das nur, um einen vermeintlich besonderen Luxus-Kaffee zu produzieren…
Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition: Protestieren Sie bei den Anbietern von Kopi Luwak und fordern Sie sie auf, den tierquälerischen Kaffee aus dem Sortiment zu nehmen!
Und wenn Sie selbst Kopi Luwak in Geschäften oder Cafés entdecken: Schicken Sie uns ein Foto und sprechen Sie das Personal freundlich auf die Problematik an.