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Was für viele nach einem spannenden Abenteuer auf dem Meer klingt, ist aus Tier- und Artenschutzsicht ein massives Problem: das sogenannte Trophäenangeln oder Big Game Fishing, inklusive Catch and Release. Hier geht es nicht ums Angeln zum Überleben – sondern darum, den größten, seltensten oder spektakulärsten Fisch zu fangen. Ein Sport auf Kosten von Lebewesen – mit schwerwiegenden Folgen.
1. Tierleid als sportlicher Wettkampf
Beim Trophäenangeln zählt der „größte Fang“. Angelvereine schreiben gerne eigene Wettkämpfe aus, bei denen die größten Fänge und die meisten Arten prämiert werden. Ein Eintrag in interne Rekordbücher und die Verleihung von Urkunden heizen den Wettbewerb noch weiter an (Beispiel IGFA).
Ob der Fisch behalten oder zurückgesetzt wird, entscheidet meist der Kunde. Dabei geraten die Tiere durch den Fangvorgang, das Herausheben aus dem Wasser und das anschließende Posieren für Fotos unter enormen Stress – oft mit tödlichen Folgen. Viele Fische sterben nach dem sogenannten Catch and Release an Erschöpfung, Verletzungen oder Respirationsproblemen. In Deutschland ist Catch and Release daher nach dem Tierschutzgesetz verboten.

2. Bedrohte Arten als Trophäen
Ein besonders problematischer Aspekt: Die Zielfische beim Big Game Fishing sind häufig große, seltene und reproduktionsrelevante Tiere. Gefischt wird u.a. auf:
- Gelb- und Blauflossenthun
- Schwertfische
- Blue Marlin
- Haie wie Mako, Blauhai, Tigerhai, Bullenhai, Karibischer Riffhai
Diese Arten spielen eine entscheidende Rolle in ihren Ökosystemen – ihr Rückgang bedroht ganze Populationen. Besonders perfide: Oft wird das Trophäenangeln als harmloser Angelausflug getarnt. Doch die Boote sind professionell ausgerüstet, um gezielt große Tiere zu fangen.
3. Fangmethoden: unspezifisch und grausam
Angeln ist wenig selektiv. Das bedeutet: Auch viele Nicht-Zielfische gehen an den Haken – und werden ebenfalls verletzt oder getötet. Bei Tiefseefischen ist das Risiko noch gravierender: Durch den plötzlichen Druckunterschied platzt oft die Schwimmblase – mit tödlichen Folgen.
4. Verletzungen mit Langzeitfolgen

Ein Haken im Maul kann sich entzünden, Fressen unmöglich machen oder in den Schlund oder Magen rutschen – dort verursacht er schwere innere Verletzungen. Manche Tiere verenden qualvoll über Wochen oder Monate. Auch bei der Rückkehr ins Wasser bleibt vielen Tieren keine Überlebenschance.
5. Sogar Schutzgebiete sind betroffen
Ein weiterer Skandal: Nicht selten wird in Meeresschutzgebieten geangelt – dort, wo Biodiversität und Populationsdichte besonders hoch sind. Die Konsequenz: Selbst Rückzugsräume sind nicht mehr sicher.
Fazit: Warum wir Trophäenangeln ablehnen müssen
Trophäenangeln ist kein harmloser Freizeitsport – es ist eine Form von Tierausbeutung, bei der der Nervenkitzel über das Wohl fühlender Lebewesen gestellt wird. Die Jagd nach dem größten, seltensten oder kampfstärksten Fisch mag für den Menschen ein Abenteuer sein – für die betroffenen Tiere jedoch bedeutet sie enormen Stress, schwere Verletzungen oder den Tod.
Es ist an der Zeit, umzudenken: Tiere sind keine Trophäen. Die Meere sind kein Abenteuerspielplatz für die Jagd nach dem nächsten Fotomotiv. Wir müssen verantwortungsvoller mit unseren natürlichen Ressourcen und den Lebewesen dieser Welt umgehen.
Tiere sind keine Trophäen. Helfen Sie mit, dieses sinnlose Tierleid zu beenden!
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