Keine Lockerung im Nashornschutz

CITES-Artenschutzkonferenz lehnt Handelsanträge von Eswatini und Namibia ab

Genf / München, 25. August 2019. Der Antrag von Eswatini (ehemals Swasiland) auf Freigabe des Handels mit dem Horn von Südlichen Breitmaulnashörnern, scheiterte heute auf der 18. CITES-Artenschutzkonferenz mit 25 Ja- zu 102 Nein-Stimmen. „Der Handel mit Horn von Nashörnern bleibt tabu, weil der großen Mehrheit der CITES-Vertreter bewusst ist, was für ein enormes Risiko es wäre, die Märkte zu öffnen und damit die Nachfrage zu befeuern,“ so Daniela Freyer, die für Pro Wildlife an der CITES-Konferenz in Genf teilnimmt. „Südafrikanische Staaten und Japan stehen mit ihrer Agenda, dass der kommerzielle Handel bedrohte Arten retten soll, ziemlich alleine da. Es ist höchst bedauerlich, dass Länder wie Eswatini vor den Fakten die Augen verschließen“.

Ein ähnlicher Antrag ist bereits vor drei Jahren in Johannesburg gescheitert. In der vergangenen Woche hatten sich die Konferenzteilnehmer bereits für eine Schließung der Märkte für Nashorn ausgesprochen, die zu illegalem Handel und Wilderei beitragen.

Auch ein Antrag von Namibia, den strengen Schutz der Südlichen Breitmaulnashörner aufzuheben und den Handel mit Jagdtrophäen und lebenden Tieren freizugeben, scheiterte an der erforderlichen Zweidrittelmehrheit, mit 39 Ja- und 82 Nein-Stimmen. Auch in Namibia hat die Wilderei in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Beide Entscheidungen müssen im Plenum der bis 28. August tagenden Konferenz noch bestätigt werden.

Breitmaulnashörner sind stark von Wilderei bedroht – seit 2008 wurden über 8.000 wegen ihres wertvollen Horns gewildert. Eine Freigabe des Handels hätte ein falsches Signal an die Konsumenten in Asien gesendet, wo Rhino-Horn als Statussymbol und als vermeintliches Wundermittel in der Traditionellen Medizin begehrt ist.

Auf der aktuellen CITES-Konferenz kocht der Streit zwischen Handelsbefürwortern und -gegnern, insbesondere in Afrika, zunehmend hoch: „Einige Länder im südlichen Afrika scheinen CITES als politische Bühne zu missbrauchen und meinen, sie könnten ihre Ziele erreichen, indem sie eine Drohkulisse aufbauen oder Regierungsvertreter und Naturschützer verunglimpfen, die den Handel klar ablehnen. Sie wollen nicht anerkennen, dass das erklärte Ziel von CITES der Schutz von bedrohten Arten vor internationalem Handel ist“, so Freyer.

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