Verbände fordern Ende des Elfenbeinhandels in der EU

München, 14. Dezember 2017. China schließt ab 1. Januar seine Elfenbeinmärkte. Währenddessen überlegt die Europäische Kommission noch immer, ob und wie weit sie den Elfenbeinhandel in der EU überhaupt beschränken soll – und hat hierzu die Meinung von Experten, Händlern und der Öffentlichkeit eingeholt. Bei einer öffentlichen Befragung, die am 8.Dezember endete, sind beachtliche 80.000 Antworten eingegangen.

Wir fordern die EU auf, dem Vorbild Chinas zu folgen und den Handel mit Elfenbein innerhalb der Gemeinschaft sowie Aus- und Einfuhr baldmöglichst zu verbieten – und nur sehr eng definierte Ausnahmen für Museen, Musikinstrumente sowie Antiquitäten, die einen geringen Anteil an Elfenbein enthalten, zu erlauben. „Es ist höchste Zeit, dass die EU dem blutigen Elfenbeinhandel ein für allemal eine Absage erteilt, wie von internationalen Entschließungen, afrikanischen Staaten, europäischem Parlament, Wissenschaftlern, Tierschützern und Bürgern gefordert“, so Daniela Freyer von Pro Wildlife.

Bisher ist in der EU der Handel mit Elfenbein aus angeblich legalem Altbestand vor 1990 erlaubt – für angebliche Antiquitäten die aus dem Jahr 1947 oder davor stammen, sind noch nicht einmal Genehmigungen erforderlich. Eine genaue Altersbestimmung ist allerdings nicht möglich. Die EU- Ausnahmen ermöglichen es, gewildertes Elfenbein in den legalen Handel einzuschleusen. Zudem hat sich die EU in den letzten zehn Jahren zum größten Exporteur von „legalem“ Elfenbein nach Asien entwickelt: Sie genehmigte die Ausfuhr von mehr als 44.000 Elfenbeinschnitzereien und 2.242 Stoßzähnen. „Der Verkauf von Elfenbein in der EU und die Ausfuhr nach Asien unterminieren die weltweiten Bemühungen, die Wilderei und den illegalen Handel in den Griff zu bekommen. Die EU droht zum Schlusslicht und zum größten legalen Markt für Elfenbein weltweit zu werden: Die USA haben bereits strenge Regelungen erlassen, China wird seinen Absatzmarkt bis Ende 2017 komplett schließen und die Sonderverwaltungszone Hong Kong und Großbritannien wollen ebenfalls Verbote“, so Freyer.

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