Von der Wildnis ins Wohnzimmer
Unsere weltweite Artenvielfalt ist massiv bedroht. Die Rote Liste gefährdeter Arten listet mehr als 46.300 Tier- und Pflanzenarten als bedroht (Stand Januar 2025) – so viele wie nie zuvor. Lebensraumverlust, Wildtierhandel und Klimawandel befeuern das Artensterben zusätzlich und trotzdem wünschen sich immer mehr Menschen Wildtiere als Haustiere:
Deutschland und die EU gehören zu den größten Absatzmärkten für lebende Wildtiere. Ob auf Tierbörsen, über das Internet oder im Zoofachgeschäft: Jährlich werden hunderttausende Wildtiere als exotische Heimtiere zum Verkauf angeboten, darunter sogar bedrohte, gefährliche oder geschützte Arten. Das Problem: Verfügbarkeit, günstige Online-Angebote und die Sozialen Medien verlocken Interessierte, sich Wildtiere zuzulegen.
Der internationale Wildtierhandel stellt häufig eine ernste Bedrohung für die gehandelten Arten dar. Denn noch immer werden viele der angebotenen Tiere aus der Natur eingefangen. Trotzdem ist der Großteil dieses Handels völlig legal, legal bedeutet jedoch nicht automatisch kontrolliert, schonend oder nachhaltig.
Doch Wildtiere als Haustiere liegen im Trend. Meerschweinchen und Guppys haben ausgedient. Stattdessen sind jetzt Graupapageien, Schildkröten, Giftschlangen und Löwen gefragt – größer, außergewöhnlicher, gefährlicher. Dabei verursacht dieser Trend erhebliches Tierleid.
Für den Schutz von Wildtieren fordern wir:
- Schutz und Erhalt von Lebensräumen und Ökosystemen
- Beschränkung des Handels mit lebenden Wildtieren für den Heimtiermarkt
- Strenge Regelungen für die Haltung von Wildtieren als exotische Haustiere
In Zahlen
Schon für 1.000 Euro kann man im Internet ein Löwenbaby kaufen, für 500 Euro einen vom Aussterben bedrohten Gecko. Im Wildtierhandel gibt es kaum Grenzen.