- Status Asiatischer Elefant: Stark gefährdet (IUCN)
- Population: ca. 45.000 – 49.000
- Lebensraum: Wald, Grasland, Dornenbuschland
- Verbreitung: Asiatisches Festland und Inseln
Der Asiatische Elefant (Elephas maximus) ist etwas kleiner als der Afrikanische Savannenelefant, aber deutlich größer als der Afrikanische Waldelefant. Ein männlicher Asiatischer Elefant kann bis zu drei Metern hoch und 5.000 Kilogramm schwer werden. Man geht von mindestens vier Unterarten des Asiatischen Elefanten aus: Auf dem asiatischen Festland (Indischer Elefant), in Sri Lanka sowie auf den Inseln Sumatra und Borneo.
Hochintelligente Familientiere
Im Vergleich zu Afrikanischen Elefanten haben Asiatische Elefanten kleinere, rundliche Ohren und zwei deutliche Stirnhöcker. Ihre Rüsselspitze weist lediglich einen „Greiffinger“ auf, die Afrikanischer Elefanten zwei. Die borstigen Haare auf der Haut und das Fächeln mit den Ohren schützen die Tiere vor Überhitzung.
Stoßzähne
Während bei den beiden Afrikanischen Elefantenarten beide Geschlechter sichtbare Stoßzähne haben, sind es bei den Asiatischen nur manche männliche Tiere. Doch immer weniger Asiatische Elefantenbullen entwickeln heute Stoßzähne bzw. nur sehr kleine. Ursache hierfür, ist vermutlich der hohe Selektionsdruck durch die in Asien seit Jahrtausenden grassierende Wilderei für den Elfenbeinhandel. Der Anteil der Elefantenbullen mit Stoßzähnen variiert zudem stark je nach Region.
Ein Asiatischer Elefant ernährt sich von Gras, Baumrinde, Wurzeln und Blättern, er frisst pro Tag etwa 150 Kilogramm Pflanzen. Durch den zunehmenden Verlust seines Lebensraumes an landwirtschaftliche Anbauflächen frisst er allerdings auch Kulturpflanzen wie beispielsweise Ölpalmen, Obstbäume, Reis und Rohrzucker.
Asiatische Elefanten können gut schwimmen, sie haben ein ausgezeichnetes Gehör und verständigen sich über ein komplexes System von Tönen, die zum Teil so tief sind, dass Menschen sie nicht hören können.
Wie sein afrikanischer Verwandter ist der Asiatische Elefant hochintelligent und -sozial. Asiatische Elefantenkühe und ihre Nachkommen leben zusammen in einer engen Familiengruppe mit bis zu zehn Tieren, die von einer Leitkuh angeführt wird. Bullen verlassen mit Eintritt der Geschlechtsreife die Herde. Ab etwa 25 Jahren tritt die sogenannte „Musht“ ein, eine Phase verstärkter Testosteron-Produktion.
Weibliche Tiere können erstmals im Alter von zehn bis zwölf Jahren nach einer Tragzeit von etwa 22 Monaten ein Jungtier zur Welt bringen. Sie bekommen alle drei bis vier Jahre Nachwuchs und können bis zu 70 Jahre alt werden.
Gejagt und getötet für Elfenbein
Seit Jahrtausenden ist das Elfenbein Asiatischer Elefanten für die Herstellung von Schnitzereien begehrt. Die Jagd für den Elfenbeinhandel hat den Asiatischen Elefantenbestand bereits vor langer Zeit auf einen Bruchteil seiner ehemaligen Größe dezimiert. Ursprünglich waren Asiatische Elefanten von China im Osten bis zum heutigen Irak im Westen verbreitet. Heute ist ihr Überleben stark gefährdet und es gibt nur noch verstreute, oft kleine und isolierte Bestände in insgesamt 13 Ländern. Die größte wildlebende Population gibt es in Indien. Bedeutende Bestände gibt es noch in Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Malaysia und Indonesien. Sehr klein und hoch gefährdet sind die Bestände in Laos, Kambodscha, Vietnam, Nepal, Laos, Bangladesch, Bhutan und im südlichen China.
Für Asiatische Elefanten ist die größte Bedrohung heute der zunehmende Verlust des Lebensraumes durch Abholzung, landwirtschaftliche Erschließung (zum Beispiel für den Anbau von Palmöl, Tee und Kaffee) und die schnell wachsende menschliche Bevölkerung. Hierdurch kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen – mit Hunderten Toten jedes Jahr bei Mensch und Tier. Auch Bahnlinien und Straßen durchschneiden zunehmend die Wanderrouten der Tiere. Hunderte Asiatische Elefanten werden jedes Jahr durch ungesicherte Stromleitungen und Bahnunfälle getötet, vergiftet oder erschossen: Immer wieder verunglücken zudem Tiere in Wasserlöcher und Gruben. Auch für den Handel mit Elfenbein, mit Elefantenhaut und Haaren werden noch immer Tiere gewildert.
Leben in Gefangenschaft
Obwohl Elefanten in vielen Ländern Asiens als Symbole von Gottheiten verehrt werden, werden sie noch immer illegal in der Natur eingefangen. Vor Jahrtausenden wurden Asiatische Elefanten für Kriege, Arbeitseinsätze und religiöse Zwecke eingesetzt. Heutzutage werden wilde Elefanten als „Reittiere“, für andere touristische Attraktionen wie Baden und Streicheln, Zirkus-Shows und Zoos, religiöse Rituale sowie als Statussymbole illegal eingefangen und unter Anwendung erheblicher Gewalt gefügig gemacht.
In Asien leben etwa 14.000 Elefanten in Gefangenschaft, meist unter extrem schlechten Haltungsbedingungen.
Selbst wenn die Tiere bereits seit langem vom Menschen genutzt werden, bleibt ein Elefant auch in Gefangenschaft ein Wildtier. Elefanten wurden niemals über mehrere Generationen gezüchtet oder domestiziert, ein Großteil der in Gefangenschaft gehaltenen Tiere stammt bis heute aus der Natur.
Das tut Pro Wildlife
Pro Wildlife setzt sich intensiv für den Schutz der Elefanten ein. Wir setzen uns dafür ein, Elfenbeinhandel und Wilderei sowie die Trophäenjagd zu beenden und kämpfen auf politischer Ebene für einen weltweiten strengen Schutz der Tiere ein. Pro Wildlife setzt sich zudem gegen den Fang und Missbrauch von Elefanten für touristische Attraktionen ein und erreichte, dass viele Reiseanbieter in Deutschland Attraktionen mit gefangenen Elefanten aus dem Programm nahmen. In Afrika unterstützt Pro Wildlife verschiedene Schutzprojekte für Elefanten.
Als Elefantenpat*in bzw. mit einer Spende helfen Sie
- Elefanten zu retten
- Gegen Elfenbeinhandel und Wilderei zu kämpfen
- Das friedliche Zusammenleben von Mensch und Elefant zu ermöglichen
- Alternative Einnahmequellen zu schaffen
- Elefanten vor Missbrauch für touristische Attraktionen zu schützen