Blauhai

Blauhai

Der meistbefischte Hai der Welt

Der Blauhai (Prionace glauca) gehört zur Familie der Requiemhaie, wie auch Seidenhaie und Weißspitzen-Hochseehaie. Als einer der häufigsten Hochsee-Haiarten und als Räuber hat er eine zentrale Rolle im marinen Ökosystem. Doch er ist auch der mit Abstand meistgefischte Hai weltweit.

Die große Jagd

Blauhaie sind gut von anderen Haien zu unterscheiden: Die intensiv dunkelblaue Farbe auf Rücken und Oberseite der Flossen ist namensgebend, die Unterseite ist weißlich und die Flossenspitzen schwarz. Der schlanke Körper endet in einer langen, spitzen Schnauze. Markant ist auch die weit hinten sitzende Rückenflosse. Blauhaie können bis zu vier Meter Länge und mehr als 200 kg Gewicht erreichen. Sie werden mit etwa fünf Jahren geschlechtsreif und gebären nach neun bis zwölf Monaten durchschnittlich 30 Jungtiere.

Trotz dieser für Haie vergleichsweise hohen Vermehrungsrate kann der Blauhai die intensive Befischung weltweit nicht mehr kompensieren: Seit den 1990er Jahren stiegen die globalen Fangmengen stark an und gipfelten 2013 in der Rekordmenge von angelandeten 137.973 Tonnen! Seither gehen die Fangzahlen deutlich zurück – ein deutlicher Hinweis, dass die einst so häufige Art immer seltener wird. Nur wenige Länder (wie Spanien) fangen gezielt Blauhai; Millionen sterben jedoch als (willkommener, weil wertvoller) Beifang der globalen Langleinenfischerei auf Thun- oder Schwertfisch. Ihre Flossen werden nach Fernost verkauft, in manchen Ländern gibt es auch für das Fleisch eine Nachfrage. Im Atlantik machen Blauhaie sogar unfassbare 85-90 Prozent aller Haifänge und 42-50 Prozent der gesamten Fangmenge aus! Dabei ist Spanien der mit Abstand größte Blauhai-Fänger: im Nordatlantik mit 70-80 Prozent der Fänge und im Südatlantik mit bis zu 40 Prozent. Vor wenigen Jahren wurden im Nordatlantik insgesamt noch etwa 40.000 Tonnen jährlich gefangen, seither haben sich die Zahlen fast halbiert – stattdessen wird nun im Süden mehr Blauhai gefischt.

Das tut Pro Wildlife

Mit dem „Einkaufsführer für Haifreunde“ klärt Pro Wildlife auf, in welchen Produkten überall Hai steckt; von der Schillerlocke bis zum Boroso-Leder. Das Bündnis Shark Alliance, zu dem auch Pro Wildlife gehört, erreichte, dass die EU 2013 endlich ein Gesetz verabschiedete, wonach beim Haifang die Flossen am Körper bleiben müssen. Damit wird die grausame Methode des Finnings verhindert, bei denen lebenden Haien auf See die Flossen abgeschnitten und die Körper über Bord geworfen werden.

Beim CITES-Weltartenschutzabkommen konnten wir über die letzten 20 Jahren helfen, dass für dutzende Haiarten nun weltweite Handelsauflagen gelten – 2022 wurde auch der Blauhai in CITES Anhang II gelistet. 2020 unterstützte Pro Wildlife gemeinsam mit 18 Organisationen die erfolgreiche EU-Bürgerinitiative #StopFinningEU, die die EU auffordert, den Handel mit Haiflossen zu verbieten. Beim Fischereiabkommen ICCAT, das den Fang von Haien und Thunfischen im Atlantik regelt, konnte Pro Wildlife helfen, dass die Überfischung der Blauhaie im Süden eingedämmt wird und das Anlanden von Mahohaien verboten wurde.

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