Die berühmten Delfine sind Akrobaten
Der Große Tümmler (Tursiops truncatus) ist wegen seiner akrobatischen Sprünge der am häufigsten in Gefangenschaft gehaltene Delfin – berühmt auch durch die TV-Serie Flipper. Seine hochgezogenen Mundwinkel werden fälschlicherweise oft als Lächeln interpretiert – das Leiden der hoch-sozialen und agilen Tiere in Gefangenschaft wurde deshalb lange unterschätzt.
- Status: Nicht gefährdet
- Population: 60.000
- Lebensraum: Küstengewässer und Hochsee
Große Tümmler an Küsten und im offenen Meer
Tümmler ist nicht gleich Tümmler: So unterscheidet man eine küstenlebende Form und eine Form, die im offenen Meer lebt. Im Schwarzmeer gibt es eine eigenständige, sehr bedrohte Unterart (Tursiops truncatus ponticus). Erst vor wenigen Jahren wurde der etwas kleinere indopazifische Tümmler als eigene Art (Tursiops aduncus) anerkannt, möglicherweise gibt es noch mehr eigenständige Arten.
Große Tümmler werden bis zu vier Meter lang und, in Ausnahmefällen, bis zu 650 Kilogramm schwer. Unverkennbar macht sie ihre kurze Schnauze (wie ein Flaschenhals, daher der englische Name bottlenose dolphin) sowie eine auffällig dunkle, kurze und sichelförmige Rückenflosse (Finne). Die Tiere sind sehr aktiv und neugierig, springen mehrere Meter hoch und haben offenbar Spaß am Wellenreiten.
Sie gebrauchen manchmal sogar Werkzeug: Es wurde schon beobachtet, dass sich die Tiere über die Schnauze einen Schwamm stülpen, der sie bei der Nahrungssuche schützt. In engen Sozialverbänden („Schulen“) von ein bis zwei Dutzend Großer Tümmler, bei den Hochsee-Tümmlern werden gar Zusammenschlüssen von mehreren hundert Tieren beobachtet. Solche großen Zusammenschlüsse erleichtern in der Hochsee die Fischjagd. Tümmler verständigen sich mit Pfeiflauten, hochfrequente Klicklaute dienen vor allem zur Echo-Lokation.
Große Tümmler schützen ihre Familie
Um gebärende Weibchen bildet die zugehörige Gruppe einen Kreis und bewahrt die werdende Mutter so vor Hai-Angriffen. Es wird berichtet, dass Tümmler-Großeltern ihre Enkel beaufsichtigen, schützen und sogar säugen. Die Mutter säugt ihr Junges 16 Monate lang und bekommt nur alle zwei bis drei Jahre Nachwuchs. Die größten Gefahren sind Jagd für den Verzehr, Fang für Delfinarien und Meeresverschmutzung.
Die unfreiwillige Hauptrolle in der Fernsehserie Flipper führte dazu, dass Große Tümmler besonders bekannt und beliebt sind und deshalb bis heutige die häufigsten Delfine in Delfinarien sind.
Das tut Pro Wildlife
Pro Wildlife klärt über die Tierqual in Delfinarien auf und finanziert Forschungsprojekte über Delfine. Unsere Dokumentation zu Ausmaß und Folgen der Jagd auf Delfine und Kleinwale weltweit hilft uns, in internationalen Artenschutzkonventionen für ein Ende der Jagd dieser Tiere und ihren besseren Schutz zu verhandeln.
Mit einer Patenschaft für Wale & Delfine bzw. mit einer Spende helfen Sie
- das kommerzielle Walfangverbot zu erhalten
- Schutzgesetze zu verbessern
- fundierte Studien und Berichte als Verhandlungsgrundlage mit den Verantwortlichen zu erstellen
- die Jagd auf Delfine und Kleinwale langfristig einzudämmen
- die Schließung von Delfinarien und ähnlicher Einrichtungen zu erkämpfen
- nachhaltige Aufklärungsarbeit zum Schutz von Meeressäugern zu betreiben