Der größte Delfin ist schwarz-weiß
Der Orca oder auch großer Schwertwal (Orcinus orca) erhielt seinen Namen wegen seiner langen Rückenflosse, die bis zu zwei Meter lang werden kann – dem „Schwert“. Mit seiner schwarz-weißen Körperzeichnung ist er unverwechselbar; mit einer Länge von knapp zehn Metern und einem Gewicht von neun Tonnen ist er der mit Abstand größte Delfin. Lange wurde der Schwertwal als „Killerwal“ verunglimpft, dabei ist kein einziger Mensch in der Natur bisher durch einen Orca getötet worden.
- Status: Ungenügende Datengrundlage (IUCN)
- Population: 50.000
- Lebensraum: Kalte und küstennahe Gewässer
Der Orca jagt auch in der Gruppe
Das wüste Image hat der Schwertwal wohl vor allem wegen seiner ausgeklügelten Jagdmethoden: So wurden Orca-Gruppen dabei beobachtet, dass einer von ihnen unter einer Eisscholle mit einer Robbe tauchte und die Scholle beim Auftauchen an einer Seite anhob – die anderen Familienmitglieder mussten nur auf ihrer Seite der Scholle warten und die Beute rutschte ins offene Maul.
Schwertwale ernähren sich aber auch von Fischen, Kalmaren, Vögeln – und sie schrecken nicht einmal davor zurück, auch größere Wale zu attackieren. Die sehr sozialen Tiere leben in Familien. Mitglieder einer Gruppe verständigen sich durch einen eindeutigen, nur für sie verständlichen Dialekt. Inzwischen gehen die Forscher davon aus, dass es nicht eine Orca-Art gibt, sondern möglicherweise gar zehn eigenständige Schwertwal-Arten, die sich durch Optik, eigene Dialekte, Jagdmethoden und Ernährungsweisen unterscheiden.
Schwertwale verfügen über ein ausgeprägtes Gedächtnis. Weibchen werden bis zu 90 Jahre alt und kümmern sich bis zum Tod um ihren Nachwuchs. Es gibt verschiedene Ökotypen, die sich mit besonderen Jagdstrategien auf bestimmte Beutetiere spezialisieren.
Fang von Orcas für Delfinarien
Beispielsweise erzeugen mehrere Schwertwale durch koordiniertes Schwimmen eine Welle, die Robben von ihrer Eisscholle ins Meer spült. Schwertwale sind bedroht durch Meeresverschmutzung, der Überfischung ihrer Beutetiere und Walfang durch Ureinwohner in Kanada, Grönland und Russland. Zudem hat in den vergangenen Jahren der Fang lebender Orcas für Delfinarien in Russland, China und dem Nahen Osten stark zugenommen.
Dokumentarfilm „Blackfish“: Wie sehr Orcas in Gefangenschaft leiden
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Das tut Pro Wildlife
Pro Wildlife klärt über die Tierqual in Delfinarien auf und finanziert Forschungsprojekte über Delfine. Außerdem setzen wir uns gegen die Jagd der Tiere und für ihren besseren Schutz ein. Wir kämpften erfolgreich gegen das berüchtigte Walgefängnis in Russland, in dem etwa 100 eingefangene Weißwale und Schwertwale illegal für den Kauf an chinesische Delfinarien zwischengelagert wurden. Im Frühjahr 2020 nahm Russland Orcas in die Rote Liste bedrohter Tiere auf – seither ist ihr Fang für Delfinarien verboten.
Mit einer Patenschaft für Wale & Delfine bzw. mit einer Spende helfen Sie
- das kommerzielle Walfangverbot zu erhalten
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- die Jagd auf Delfine und Kleinwale langfristig einzudämmen
- die Schließung von Delfinarien und ähnlicher Einrichtungen zu erkämpfen
- nachhaltige Aufklärungsarbeit zum Schutz von Meeressäugern zu betreiben