Der Graupapagei ist so intelligent wie ein fünfjähriges Kind
Bei Graupapageien werden Kongo-Graupapagei (Psittacus erithacus) mit leuchtend hellroten Schwanzfedern und Timneh-Graupapagei (Psittacus timneh) mit weinroten Schwanzfedern unterschieden. Als typische Baumbewohner leben sie im tropischen Regenwald, in Mangroven und Feuchtgebieten West- und Zentralafrikas, wo sie mit über 30 cm Körperlänge zu den größten Papageien gehören.
- Status: gefährdet
- Population: stark rückläufig
- Lebensraum: Regenwald, Feuchtsavanne
Graupapageien können logisch schlussfolgern
Die großen afrikanischen Papageien sind sehr gesellig, an Schlafplätzen können sich bis zu 10.000 Individuen versammeln. Morgens fliegen sie zusammen Wasserstellen an oder gehen auf Nahrungssuche, wobei sie die Früchte der Ölpalme bevorzugen, aber auch Mais oder andere Getreidesorten nicht verschmähen. Graupapageien sind keine sehr guten Flieger und leben deshalb in einem relativ kleinen Gebiet.
Ihrem Partner bleiben sie offenbar ein Leben lang treu; sie brüten außerhalb der starken Regenzeit in Baumhöhlen und legen 2-5 Eier. Sie haben ein außergewöhnliches Sprachtalent und sind sehr intelligent, weshalb sie als Käfigvögel sehr begehrt sind. Die Tiere können logisch denken und sie zeigen sich dabei sogar Hunden überlegen. Ihre Intelligenz kann mit der eines fünfjährigen Kindes verglichen werden. Demnach verstehen die intelligenten Vögel auch komplexere ursächliche Zusammenhänge, denn sie beherrschen das Ausschlussverfahren: Wissen sie, dass eine von zwei Plastikboxen Futter enthält, genügt es, wenn die leere Box geschüttelt wird. Aus dem Fehlen des Klapperns schließen die Graupapageien, dass sich das Futter in der anderen Box befinden muss. Diese Art der logischen Schlussfolgerung wurde bislang nur beim Menschen, Menschenaffen und Graupapagei beobachtet.
Bedrohung: Heimtierhandel
Die intelligenten Papageien sind durch die Abholzung der Wälder in Afrika und den massenhaften Fang für den internationalen Vogelhandel bedroht. Vogelfänger bringen Leimruten in den Baumkronen an, an denen die Tiere kleben bleiben, sobald sie im Baum landen. Die Fänger reißen die Vögel von den Leimruten ab und stopfen sie in Transportkisten, um sie zum Zwischenhändler zu bringen. Das Gefieder wird oft stark beschädigt: Vor allem die Flugfedern sind verklebt oder gar abgeschnitten, um die Tiere von den Leimruten zu lösen. Die grausame Praxis und katastrophale Hygienebedingungen bei den Zwischenhändlern und Exporteuren bleiben nicht ohne Folgen: Bis zu 50 Prozent der Wildfänge sterben auf dem langen Leidensweg zum Käufer.
Das tut Pro Wildlife
Pro Wildlife war 2016 maßgeblich daran beteiligt, dass der internationale Handel mit Graupapageien verboten wurde. » Pro Wildlife kämpft für den Schutz bedrohter Arten
Zusätzlich unterstützt Pro Wildlife mehrere Projekte, die auch dem Schutz von Graupapageien zugutekommen: Seit 2000 das Limbe Wildlife Centre, wo beschlagnahmte Graupapageien aufgenommen und wieder ausgewildert werden » Limbe Wildlife Centre
Und seit 2006 das EAGLE-Netzwerk, welches gegen illegalen Tierhandel in Afrika kämpft » Undercover für Afrikas Wildtiere