Das schnellste Raubtier Afrikas
Der Gepard (Acinonyx jubatus) ist das schnellste Landtier der Welt. Seine langen dünnen Beine, die schlanke Taille und eine extrem elastische Wirbelsäule erlauben es ihm, bei der Jagd mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h schnell zu sprinten. Den nötigen Halt am Boden geben ihm dabei seine Krallen, die er im Gegensatz zu allen anderen Katzen nicht einziehen kann.
- Status: Gefährdet
- Population: ca. 6.600
- Lebensraum: Savanne, Steppe
Die Katzen wollen den Überblick behalten
Die meiste Zeit leben Geparden als Einzelgänger, nur während der sechstägigen Paarungszeit treffen Männchen und Weibchen aufeinander. Im Gegensatz zu den meisten anderen Raubkatzen haben sich Gepard im Laufe der Evolution zu tagaktiven Jägern entwickelt und vermeiden so, zur gleichen Zeit wie andere Raubkatzen zu jagen. Denn Geparden sind zwar gute Jäger, jedoch keine guten Kämpfer und können somit ihre Beute nur schlecht gegen andere Raubtiere verteidigen.
Geparden bewohnen Savannen und Steppen. Dort sind sie mit ihrem kurzen, goldgelben Fell perfekt getarnt. Häufig suchen sie sich einen Hügel, um den Überblick zu behalten, und manchmal nutzen sie sogar Safari-Jeeps dafür. Geparden lauern ihrer Beute oft stundenlang auf, um sie dann in einem kurzen schnellen Sprint zu Fall zu bringen. Bereits nach zwei Sekunden erreichen sie eine Geschwindigkeit von 60 km/h, in nur vier Sekunden Tempo Hundert. Beim Sprint beträgt ihre Schrittlänge etwa 7 Meter. Zur bevorzugten Nahrung gehören Thomson-Gazellen, Antilopen oder Warzenschweine. Ihre Beute töten Geparden nicht, indem sie sie totbeißen. Dafür ist ihr Gebiss zu klein. Sie ersticken sie durch Zudrücken der Kehle.
Heute gibt es nur noch weniger als 7.000 Geparde
Heute bewohnen Geparden nur noch einen Bruchteil ihres ursprünglichen Lebensraums und gelten als gefährdet. Aufgrund von Inzucht und genetischer Verarmung haben Geparden ein sehr schwaches Immunsystem. Aus diesem Grund sind sie besonders anfällig für Krankheiten. Auch ihre Fortpflanzungsrate ist sehr niedrig. Die heute bekannte Population umfasst nur noch rund 6.600 erwachsene Tiere.
Die größte Anzahl von Vertretern lebt in Afrika, etwa 80 Tiere leben in Schutzgebieten im nördlichen Iran. Zu ihren natürlichen Feinden zählen Löwen und Hyänen, die vor allem für Jungtiere eine Bedrohung darstellen.
Von Farmern werden Geparden oft als Bedrohung für ihre Tierherden angesehen und deshalb mit Hilfe von Fallen getötet. Von Einheimischen werden sie für Buschfleisch gejagt. Geparden sind im Anhang I des Washingtoner Artenschutzabkommens, kurz CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Fauna and Flora) gelistet, der internationale Handel ist dadurch verboten. Trotzdem wird illegal mit Fellen oder mit Jungtieren als Haustiere gehandelt, was eine weitere Bedrohungen für die Geparden darstellt.
Das schöne Fell der Geparde macht sie auch zu begehrten Trophäen bei Jägern. Obwohl es nur noch einige tausend Tiere gibt, dürfen Jäger im südlichen Afrika noch immer Tiere legal schießen und ihre Trophäen in die EU einführen. Die Trophäenjagd ist für die Unternehmen ein einträgliches Geschäft und Quoten werden meist nach wirtschaftlichen, nicht nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten festgelegt. Für die ohnehin kleine Population eine weitere Gefahr.
Das tut Pro Wildlife
Pro Wildlife kämpft gegen Trophäenjagd und die kommerzielle Nutzung von Geparden. Wir unterstützen das Anti-Wilderer-Netzwerk EAGLE und kämpfen für strenge internationale Handelsverbote.