Gewildert, gejagt, verkauft und ohne Lebensraum
Tiger (Panthera tigris) sind die größten und schwersten Raubkatzen, die einen muskulösen Körperbau und besonders starke Krallen und Pranken haben. Es gibt sechs genetisch voneinander getrennte Unterarten: Amur-, Bengal-, Sumatra-, Indochinesische, Malayische, Südchinesische. Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, ist nach Eis- und Braunbären das drittgrößte Raubtier an Land. Er kann fast drei Meter lang werden, Weibchen sind wesentlich kleiner als Männchen.
- Status: stark gefährdet
- Population: ca. 3.140 erwachsene Tiere
- Lebensraum: Wald, Grasland und Buschland
Tiger sind gute Schwimmer
Aufgrund ihrer einzigartigen Streifenzeichnung kann man sie eindeutig von anderen Raubkatzen unterscheiden. Die Streifen des Tigers sind eine optimale Anpassung an den Hintergrund des Lebensraumes. Außerhalb der Paarungszeit leben Tiger als Einzelgänger, einzig die Bindung zum Nachwuchs ist sehr eng. Die Jungen bleiben bis zu drei Jahre bei der Mutter.
Tiger bewohnen unterschiedlichste Lebensräume wie tropische Regenwälder, Grasländer, Sumpfgebiete oder Wälder. Sie schlafen in Spalten, umgestürzten Bäumen oder kleinen Felshöhlen. Im Gegensatz zu anderen Katzen schwimmen Tiger sehr gerne und können so Flüsse von bis zu 29 km Breite durchqueren. Um ihren enorm hohen Energiebedarf zu decken, erlegen Tiger auch große Säugetiere wie zum Beispiel Hirsche und Wildrinder. Die Tiere sind meistens in der Dämmerung oder nachts aktiv. Um Beute zu finden, legen sie enorme Strecken zurück. In beutearmen Revieren wie Ostsibirien legen die Raubkatzen 20 km bis 25 km, in Ausnahmefällen sogar bis zu 100 km am Tag zurück.
Wilderei als Hauptbedrohung für Tiger
Tiger waren einst in ganz Asien verbreitet, heute sind sie in nur noch 10 Ländern vorhanden, der weitaus größte Bestand lebt in Indien. Von den ursprünglichen neun bekannten Unterarten leben heute nur noch sechs Arten.
Im Jahr 1920 ging man noch von weltweit etwa 100.000 Tigern aus, vor etwa 50 Jahren gab es noch mehr als 30.000 Tiere; inzwischen wird ihre Zahl weltweit auf etwa 3.140 frei lebende, erwachsene Tiere geschätzt (Stand Dezember 2021).
Wilderei für den lukrativen illegalen Handel mit Fellen, Knochen und Fleisch für die Nachfrage in der Traditionallen Medizin in Asien ist eine Hauptbedrohungsursache für Tiger. Hinzu kommen der Rückgang von Beutetieren, ebenfalls durch Wilderei, sowie Lebensraumverlust. In den vergangenen 100 Jahren gingen 96 Prozent ihres Lebensraums verloren. Im Gegensatz dazu fristen alleine in asiatischen Tigerfarmen mindestens 8.900 Tiger ihr Dasein. Sie werden gezüchtet, um Knochen, Pranken, Zähne und andere Körperteile für die Traditionelle Medizin zu nutzen.
Das tut Pro Wildlife
Pro Wildlife klärt über die Gefahren des weltweiten Handels mit Wildtieren auf und arbeitet gemeinsam mit Experten an Alternativen zu Wildtierprodukten in der Traditionellen Medizin. Außerdem informieren wir Touristen über die grausamen Hintergründe von Tigerfarmen.