Frösche: artenreiche Alleskönner
Von allen 8.736 Amphibienarten sind die Froschlurche (Anura, umgangssprachlich Frösche) mit ihren etwa 7.698 Arten die größte Gruppe (Stand März 2024). Die anderen Ordnungen sind Schwanzlurche mit etwa 816 Arten und Schleichenlurche mit 222 Arten.
- Status: viele Arten bedroht
- Population: 7.698 Arten (Stand 18. März 2024)
- Lebensraum: gemäßigt bis tropisch
Von Fröschen und Kröten
Der Volksmund unterscheidet zwischen Fröschen und den plumperen, warzigen Kröten, zu denen die echten Kröten (Bufo spp.) gehören. Frösche haben einen rundlichen Körper mit kürzeren Vorderbeinen und den charakteristisch langen Hinterbeinen, mit denen sie sich meist hüpfend oder springend vorwärts bewegen. Sie schaffen damit einzelne Sprünge von bis zu zwei Metern.
Die allermeisten Frösche entstehen aus Laich im Wasser, wo sie zunächst als Kaulquappen über Kiemen atmen. Erst nach einer Metamorphose entwickeln sie sich zum Landtier, das über Haut und Lungen atmet. Bei Froscharten, die auch als erwachsene Tiere die meiste Zeit im Wasser leben, finden sich zwischen den Zehen Schwimmhäute. Insekten und andere Kleintiere fangen die Frösche mit der Zunge, die blitzschnell aus dem zahnlosen Maul schießt, sobald sich Beute in ihrer Nähe bewegt.

Frösche und Kröten beeindrucken mit einigen Rekorden: Erdkröten können bis zu 36 Jahre alt werden. Der größte Frosch ist der Goliathfrosch (Conraua goliath) mit bis zu 32 Zentimetern und mehr als drei Kilo. Der kleinste Frosch ist der kubanische Zwergfrosch (Eleutherodactylus iberia), ein wahrer Giftzwerg, denn er kann über die Haut ein Gift abgeben, das ihm Fressfeinde und Hautpilze vom Leib hält. Am lautesten quakt der Höhlen-Pfeiffrosch (Eleutherodactylus coqui) mit bis zu 100 Dezibel – so laut wie eine Motorsäge.
Gestreift oder getupft, quietschgelb oder knallrot
Frösche bieten ein schier unbegrenztes Repertoire an Farben und Mustern; manche sehen aus wie vom Designer entworfen. So wie die Buntfrösche aus Madagaskar (Mantella spp.) oder der Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) aus Mittelamerika mit seinem neongrünen Körper, gelb-blauen Flanken, roten Augen und orangen Zehnen.
Am buntesten sind die bekannten Pfeilgiftfrösche (Dendrobaten) Lateinamerikas, auch Baumsteigerfrösche genannt. Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribilis) ist quietschgelb, der azurblaue Baumsteiger (Dendrobates tinctorius) macht seinem Namen alle Ehre, das Erdbeerfröschchen (Dendrobates pumilio) ist knallrot mit schwarzen Punkten.

Der jüngste Bericht der Amphibien-Arbeitsgruppe der IUCN schlägt Alarm: Mit 41% aller Frosch- und Salamander-Arten, die laut Roter Liste bedroht sind, sind Amphibien die am stärksten bedrohte Tiergruppe. Die größten Gefahren für Frösche sind Lebensraumzerstörung, die Klimakrise sowie Pestizide und andere Umweltgifte – viele Arten, gerade in Lateinamerika sind zudem durch einen tödlichen Hautpilz bedroht. Vor allem in Indonesien werden außerdem Abermillionen Tiere für den internationalen Handel mit Froschschenkeln eingefangen, in Lateinamerika, Asien und Afrika stehen Frösche auf der regionalen Speisekarte. Vor allem kleinere, leuchtend bunte Arten sind als exotische Haustiere begehrt.
Das tut Pro Wildlife
Pro Wildlife konnte bereits für zahlreiche Amphibienarten internationale Handelsbeschränkungen oder gar -verbote erwirken, zum Beispiel für Rotaugenlaubfrösche, Marmorkrötchen, Glasfrösche oder Zagrosmolche. Außerdem klären wir über die immensen Tier- und Artenschutzprobleme des Handels mit Froschschenkeln und mit Fröschen für den Heimtiermarkt auf und drängen auf eine Beschränkung des Handels mit ihnen.