Unser Einsatz für Koalas, Kängurus & Co
Überblick
Die verheerenden Buschbrände in Australien Anfang 2020 zerstörten rund 120.000 Quadratkilometer Wälder, Wiesen und Buschland –Schätzungen zufolge waren bis zu drei Milliarden Tiere von den Feuern betroffen, darunter 5 Millionen Kängurus & Wallabys, 2,46 Milliarden (!) Reptilien und bis zu 95.000 Koalas. Gemeinsam mit Partnern vor Ort leisteten wir Soforthilfe und setzen uns weiterhin dafür ein, Wildtiere und Lebensräume in Australien besser zu schützen. Darüber hinaus kämpft Pro Wildlife gegen die kommerzielle Ausbeutung australischer Wildtiere.
Nach dem Flammen-Inferno im Jahr 2020 stand die Rettung verletzter Wildtiere sowie Hilfe für die Auffangstationen im Vordergrund. Dort wurden u.a. Kängurus, Koalas, Possums und Vögel gesund gepflegt und soweit möglich wieder ausgewildert. Auch für jene Tiere, die in den zerstörten Gebieten verblieben sind, leisteten wir Hilfe: Zum einen unterstützten wir Umsiedlungen, bei denen überlebende Tiere (in der Regel Koalas) in den verwüsteten Wäldern mithilfe von Infrarotdrohnen geortet, von Kletterern aus verkohlten Bäumen gerettet und in intakte Regionen transportiert werden. Darüber hinaus installierten unsere Partner zahlreiche Wasser- und Futterstationen, um die Tiere vor dem Verhungern und Verdursten zu bewahren.
>> Unser Bericht zur Rettungsaktion 2020
Jagd auf Australiens Wappentier
Auf insgesamt drei Milliarden wird die Zahl der Tiere geschätzt, die 2020 von den Feuern in Australien betroffen waren. Darunter auch viele Kängurus. Dennoch werden jedes Jahr 1,6 Millionen Kängurus gejagt und brutal getötet – um sie zu Fleisch und Leder zu verarbeiten. Diese kommerzielle Jagd ist grausam und mit den in Deutschland und Europa geltenden Tierschutzvorschriften nicht vereinbar. Wir setzen uns dafür ein, dass deutsche Unternehmen aus der Lebensmittel- und Sportbranche den Verkauf von Produkten aus Kängurufleisch und -leder stoppen (Die vier Lebensmittel-Einzelhandelsketten Kaufland, Lidl, Real und V-Markt sowie Puma und NIKE konnten wir bereits überzeugen). Gemeinsam mit deutschen und internationalen Organisationen klären wir die Öffentlichkeit über die grausame Jagd auf und erhöhen so den Druck auf Unternehmen und Politik.
Langfristige Präventionsarbeit
Mit unserer Hilfe wurden in ganz Australien etwa 100 Auffangstationen und Pfleger unterstützt, die sich in den von Buschbränden häufig betroffenen Gebieten um die Wildtiere kümmern. Dank der Mittel von Pro Wildlife konnten neue Wasserspeichersysteme installiert und die Unterbringungen modernisiert und vergrößert werden. Im Mai 2021 wurde in der Nähe von Sydney zudem das Badgerys Creek Wildlife Sanctuary eröffnet, ein Notfall-Zentrum für schwer verletzte Wildtiere. So sind die Helfer vor Ort auf kommende Katastrophen besser vorbereitet und können mehr Tiere professionell versorgen – angesichts der Klimakrise ist dies zwingend erforderlich.
Ebenso wichtig ist die politische Naturschutzarbeit in Australien, mit dem Ziel strengere Regelungen für die Emission von Treibhausgasen festzulegen und sich für den Erhalt großer Waldgebiete einzusetzen. Das hilft nicht nur dabei, den Klimawandel aufzuhalten – die Wälder sorgen auch dafür, dass die Natur besser auf die Folgen von Hitze und Dürre vorbereitet ist. Unsere Partnerorganisation vor Ort setzt sich für zeitnahe und konkrete Maßnahmen der Regierung ein, Koalas und ihren Lebensraum endlich besser zu schützen.
Schutz auch für die kleineren Tiere
Während sich die öffentliche Aufmerksamkeit vor allem auf die Säugetiere Australiens konzentriert, lebt dort auch eine einzigartige Vielfalt an Vögeln, Reptilien und Amphibien. Gerade weil Australien sehr strikte Gesetze hat und keine heimischen Arten für den kommerziellen Handel gefangen und exportiert werden dürfen, sind diese Tiere unter Sammlern in Europa, den USA und in Japan sehr begehrt. Pro Wildlife dokumentiert regelmäßig den Schmuggel mit australischen Arten und kämpft für weltweit strengere Artenschutzgesetze. Unter anderem basierend auf unseren Informationen ließ die australische Regierung im Frühjahr 2022 mehr als 120 heimische Reptilienarten durch CITESweltweit schützen. Im November 2022 folgte ein globales Handelsverbot für die stark bedrohten Zwergblauzungenskinke.
Ziele
- Rettung und Erstversorgung von Wildtieren während der Buschfeuer 2020
- Unterstützung und Ausbau lokaler Pflegestellen
- Bessere Schutzbestimmungen für Australiens Wildtiere
- Ende der grausamen Jagd auf Kängurus
- Anfang 2020 konnte Pro Wildlife binnen weniger Tage knapp 78.000 Euro Soforthilfe für die Rettung von Australiens Wildtieren zur Verfügung stellen
- Bei den Buschfeuern 2020 rettete das von uns unterstützte HSI-Team mehr als 100 Koalas, Wallabys und Wombats aus den Flammen.
- Dutzende provisorische Wasser- und Futterstellen wurden in den verbrannten Gebieten eingerichtet, um überlebende Tiere über die ersten Wochen hinweg mit dem Nötigsten zu versorgen
- Etwa 100 Pflegestellen für Wildtiere wurden ausgebaut und können somit bei künftigen Buschbränden mehr Tiere aufnehmen.
2021
Basierend auf unseren Informationen bereitet Australiens Regierung internationale Schutzmaßnahmen für mehr als 120 heimische Reptilien vor
2020
Aufgrund unserer Kampagne gegen die Kängurujagd stoppen große deutsche Supermarktketten den Verkauf von Kängurufleisch. Adidas und Puma geraten wegen der Verwendung von Känguruleder unter Druck
Rettung aus den Flammen
Mehr als 100 Tiere konnte allein das HSI-Team Anfang 2020 aus den Flammen retten. Systematisch suchten die Helfer in verbrannten Gebieten nach überlebenden Tieren. In einem eigens eingerichteten Feldlazarett wurden die verletzten Tiere erstversorgt und dann in Pflegestellen gebracht.
Geretteter Koala
Koalas fliehen vor Gefahr auf hohe Bäume. Eine Strategie, die ihnen bei der Flucht vor möglichen Feinden das Leben rettet, aber bei Buschfeuern zur tödlichen Falle wird. Viele Koalas, die HSI rettete, mussten mit mühsamen Kletteraktionen aus Bäumen geholt werden.
Ausbau lokaler Pflegestellen
In Australien gibt es neben den größeren Auffangstationen auch hunderte private Pflegestellen für verletzte Wildtiere. Während der verheerenden Buschbrände quollen alle Stationen über. Wir halfen 2020, die Kosten für Futter und Medizin abzudecken und die Pflegestellen für künftige Katastrophen auszubauen.
Futter- und Wasserstellen
Viele der Tiere, wie zum Beispiel Ameisenigel oder Wombats, versteckten sich in Erdhöhlen, um den Feuern zu entgehen. Damit diese Tiere in den abgebrannten Wäldern Nahrung fanden, richtete das HSI-Team provisorische Futter- und Wasserstelen ein, die sie über mehrere Wochen auffüllten.
- Recherchen zur Ausbeutung australischer Wildtiere
- Einsatz für strengere Schutzgesetze
- Kampagne gegen die Kängurujagd
„None of this would have been possible without your generosity. In Kangaroo Island alone we have rescued more than 80 koalas… Your donation has also helped us to provide urgent support to wildlife carers across the country who are inundated with animals needing care. We are continuing to build enclosures, provide food and water supplies and helping to fire-proof sanctuaries to help them prepare for future bushfire events. Thousands of animals have been saved thanks to you! I cannot thank you enough.“
Erica Martin, Humane Society International, Australia