Unsere Geschichte

Unsere Geschichte

Pro Wildlife die Anfänge

1999 gründeten Biolog*innen, Tierärzt*innen und Naturschutzbegeisterte den Verein Pro Wildlife. Das gemeinsame Ziel: weltweit den Schutz von Wildtieren und ihrer Lebensräume zu verbessern. Von Anfang an verbindet Pro Wildlife Tier- und Artenschutz miteinander, zeigt Missstände auf und nimmt Einfluss auf Gesetze sowie politische Entscheidungen. Unsere Geschichte:

Einer der Auslöser für die Gründung von Pro Wildlife war, dass unsere Gründungsmitglieder mitten in Deutschland auf einer der größten Wildtierbörsen der Welt tausende Chamäleons, Frösche und Schildkröten in Plastikschalen zum Verkauf vorfanden. Sogar geschützte und bedrohte Arten wurden aus der Natur gerissen und unter tierquälerischen Bedingungen verramscht. Ebenso alarmierte uns die Freigabe des Elfenbeinhandels auf einer Weltartenschutzkonferenz Ende der 1990er Jahre – und die Rolle, die die Bundesregierung, die EU und einige Naturschutzverbände hierbei spielten.

Deutsche Organisation als Anwalt für Wildtiere weltweit 

Pro Wildlife Vertreterinnen (vorne rechts) bei Berichterstattergespräch im Agrarausschuss des Bundestages 2017
Pro Wildlife Vertreterinnen (vorne rechts) bei Berichterstattergespräch im Agrarausschuss des Bundestages 2017

Bis dahin hatte in Deutschland kaum eine Organisation einen Fokus darauf, der Plünderung von Wildtieren für globale Absatzmärkte entgegen zu wirken. Um diese Lücke zu schließen, wurde Pro Wildlife gegründet. Mit Expertise und Herzblut haben wir uns seither national und international als Anwalt für Wildtiere etabliert und den Schutz bedrohter Arten vorangetrieben. Neben der politischen Arbeit gehörte von Anfang an auch konkrete Hilfe für Schutzprojekte sowie die Aufklärung der Öffentlichkeit zu unseren Schwerpunkten.

Erste Kampagnen

Als uns im Jahr 2000 grauenhafte Bilder von einem Delfin-Massaker in Japan erreichten war uns klar, dass sie an die Öffentlichkeit müssen. Denn die Jagd auf Delfine war in Europa unbekannt, bis Pro Wildlife das Material Stern-TV zur Verfügung stellte. Die laute, internationale Kritik zeigte Wirkung und der Fischerort Futo stellte die Jagd auf Delfine ein. In ganz Japan gingen seither die Fangzahlen stark zurück, von anfänglich fast 19.000 Tiere auf inzwischen etwa 2.300 pro Jahr.

Dr. Sandra Altherr im Interview bei Stern TV
Dr. Sandra Altherr im Interview bei Stern TV (Sommer 2000)

Wildtiertransporte von Lufthansa aufgedeckt

Wenige Monate nach Gründung brachte Pro Wildlife einen weiteren massiven Skandal in die Öffentlichkeit. Videoaufnahmen von einem Flughafen in Südafrika zeigten bis auf die Knochen abgemagerte, tote und bereits verweste Wüstenfüchse, Kraniche und Tauben in Transportkisten der Lufthansa Cargo. Wir recherchierten und fanden heraus, welches Martyrium die Tiere hinter sich hatten: Sie waren in der Wildnis eingefangen worden und anschließend auf einer absurden Flugroute von Sudan über Frankfurt nach Südafrika verfrachtet worden.

Pro Wildlife erstattete Anzeige, veröffentlichte das Videomaterial und nahm Gespräche mit Lufthansa auf. Nach einem zweiten Skandal wenig später sagte der Konzern zu, kommerzielle Wildtiertransporte einzustellen.

Verhandlungen im Namen der Wildtiere

Seit seiner Gründung mischt Pro Wildlife bei dem Artenschutzabkommen CITES mit. Es regelt den internationalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen und ist die zentrale Konvention, um den Raubbau an der Natur für globale Absatzmärkte einzudämmen. Auch die Internationale Walfangkommission ist seit unserer Gründung ein zentrales Arbeitsgebiet. In den darauffolgenden Jahren kamen weitere Konventionen zu unserer politischen Arbeit hinzu.

In unserer Jubiläumsbroschüre „25 Jahre Pro Wildlife“ blicken wir auf ein Vierteljahrhundert erfolgreichen Einsatz für Wildtiere zurück.

Unser erstes Schutzprojekt in Afrika

Das erste von Pro Wildlife unterstützte Rettungsprojekt war im Jahr 2000 das Limbe Wildlife Centre (LWC) in Kamerun. Wichtig war für uns von Anfang an ein ganzheitlicher und nachhaltiger Ansatz: Das LWC nimmt Affen und andere Wildtiere in Not auf, wildert sie – wo möglich – aus und arbeitet mit den Menschen vor Ort. Mit den Jahren unterstützte Pro Wildlife immer mehr Schutzprojekte weltweit.

Andrea Höppner, Vorsitzende von Pro Wildlife, überreicht Sachspenden für die Bildungsarbeit an das Limbe Wildlife Center
Andrea Höppner, Vorsitzende von Pro Wildlife, überreicht Sachspenden für die Bildungsarbeit an das Limbe Wildlife Center